I Epilog
(gewandert und flaniert im Oktober 2017)
Der Anfahrtsweg mit dem Bus wird an diesem Tag merklich länger. Ein gutes Zeichen für die Wandererfolge. Der Einstiegspunkt ist diesmal einer Straßenecke: „Weihergasse- Jakobus-Wirth Strasse“ (L 255). Von hier aus geht es zuerst links ein Stück entlang der L255, dann auf den „Clausberg“.
Der Clausberg mit der am Fuße wachenden Nikolauskapelle ist am nördlichen Ende des Luftkurorts zu finden. Im Ort spiegelt sich wiedsche Geschichte wieder : 1197 richtete hier der Kölner Erzbischof Arnold II zu Wied, Sohn des Metfried zu Wied (Erbauer der Stammburg in Altwied) einen Hof für Benediktinerinnen aus Schwarz- Rheindorf an. So gelangte der Ort in kurkölnisches Gebiet. Geschichte in der Heimat, der #Wanderflaneur wird neugierig und hat Recherchebedarf. Ein Besuch im Dorfmuseum kann gewiss Aufschluß geben, muss für heute aber verschoben werden.
II Die Etappe
Etappenweg: Niederbreitbach – Waldbreitbach
Entfernung/Gehzeit: 5,2 km/ 1Std 30 Min
Höhen:
Schwierigkeit: mittel
schwieriges Teilstück: Aufstieg am Clausberg
Geschichte hin, Geschichte her- jetzt zählt die Fussarbeit. Es geht wieder steil aufwärts ein Treppchen hinan, das weisse „W“ auf grünem Grund weist den Weg.
Der Anstieg ist , auch in den kommenden Etappen immer „relativ“ steil. Hat man es geschafft, läuft es sich eben und gemütlich durch die Höhen des Westerwalds Ein begleitendes Charakteristikum.
Den Weg hinauf begleitend angelegt ist ein Lehrpfad. Die aufgestellten Tafeln zeigen auf, was es hier zu entdecken gibt. Ein Raunen durchzuckt den Wandersmann. Zum Beispiel über die heimische Ornithologie.
Wer justament grade „Hallo“ zwitschert, wie es scheint auch inspiriert durch den Sonnenschein, verrät die Tafel allerdings nicht.
Das zweite Staunen über die Baumkunde. Ich stehe im Hainbuchenwald. Die Hainbuche, so erfahre ich später, ist der Baum der Standhaftigkeit und der Baum der „weisen Frauen“.
Im Moment des Wanderns entzückt die Grün- Nuance, durch die es fein schreiten lässt. Es geht auf den Lohberg.
Hier wandert man am Waldesrand entlang und erreicht ein Aussichtsplateau mit Blick über das Fockebachtal und auf die Neuerburg. Und wieder streift bewegende Geschichte: 1160 erbaut galt sie als „Prototyp einer staufischen Burg“, und gelangte 1218 in den Besitz des Fürstengeschlechts derer zu Sayn. Mechthild von Sayn bekam die Burg als Heiratsgut, 1246 veräußerte sie es an das Erzbistum Köln. Die Burg wurde nach Wirren und Zerstörung wiederaufgebaut, siehe „Weiterlesen“.
Doch vor Ort stehend heisst es wieder einmal, „zuerst geniessen- dann recherchieren.“ Zur Aussicht bereit steht ein Panoramasessel. Zudem erzählen Hinweistafeln die Geschichte der Burg( s.Infobox ). Für den Moment berauscht der Blick ins Fockebachtal hinein..
.. Erst langsam, wenn das Auge >“Grün“ adaptiert hat, erspähe ich die Burg. Man bedenke 1160 eine Burg auf einem „Hügel“ zu erbauen, die heute als „staufischer Prototyp“ gilt. Der Rundwanderweg N2 verspricht wahrscheinlich bessere Aussichten auf die Burg durch nahes Vorbeiwandern, und kommt somit auf die „to-walk“- Liste.
Nach einer durch sattes Grün getränkten Rast mit Brotzeit auf dem Panoramasessel geht es weiter am Waldesrand entlang zu einer spielerisch – tierischen Begegnung.
Ein kleines Waldstückchen durchquerend kommt man an einer Pferdekoppel vorbei, auf dem zwei Pferde stehen. Das eine, scheint mit Fressen beschäftigt,
das andere schaut keck den Wandersmann an, und beginnt ein Spiel. Da es nicht gesehen werden will, galoppiert es im Karree einmal die quadratische Koppel entlang, und bleibt auf der Kopfseite derselben stehen, zwinkert mir augefällig zu, und versteckt sich .. hinter einem Baum. Es lugt frech hervor, rennt dann quer über die Koppel auf mich zu, zwinkert. Das Spiel wiederholt sich dreimal.
Mit einem Augenzwinkern zurückwerfend verlasse ich schmunzelnd verlasse ich die beiden Paarhufer, ohne zu vergessen, ein Augenuzwinkern und tauche kurze Zeit später wieder in ein Waldstück ein.
Fast möchte man sagen, es sieht „unaufgeräumt“ aus dort, der Weg schlänget sich tapfer durch umgestürzte Bäume, deren Äste und aufgewühlten Waldboden. Die Schritte federn auf dem Untergrund, die Sonne scheint durch das Dickicht. Tiefenentspannung im natürlichen Durcheinander- das sei einfach mal genossen. Verschnauf-Päuschen.
Der Wald lichtet sich wieder, und öffnet sich für ein offenes Gelände, mit freier Sicht auf die Mutterkirche der „Gemeinschaft der Waldbreitbacher Franziskanerinnen.“
Den Ort Glockscheid zuvor berührend streift der Wiedweg mit der „Klosterstraße“ t nur das Areal des 1863 gegründeten Ordens. Einen Besuch des Kräutergartens, in dem über 100 Kräuter angelegt sind (neues Programm 2018) und eine genaue Besichtigung des Geländes wird nachgeholt. Das Restaurant soll auch sehr lecker sein, erzählte man mir.
Über einen Parkplatz querend , hinein in den umspannenden Waldstreifen, wieder ergötzt von den Grün- Nuancen… verlaufe ich mich.
Anstatt rechts lang gehe ich links lang, den Berg hinunter.
Dies wohl auch weil an Bäumen nun zwei Signets prangen:
das weiße „W“ auf grünem Grund= Wiedweg
das grüne „W“ auf weißem Grund = Wäller Bärenkopp
Verkehrszeichen im Wald- eine Kunst für sich.
500 Meter gehe ich noch in die „falsche Richtung“, denn hier endet der Franziskanerinnen (Kreuzkapelle Waldbreitbach – Kloster) lädt ein zum Nachdenken und zur inneren Einkehr.
Auf insgesamt 14 Stationen wird der Leidensweg Jesu mit einer Relieftafeln dargestellt. Hier oben am Kloster geht es um die letzten Stationen des Martyriums.
Zurück zum „Verlaufs- Ausgangspunkt“ und folge ich dem richtigen „W“ beschwingt ins Grün hinein.. schon wieder andersfarbig nuanciert.
Kurz vor dem Ende der Etappe noch ein historisches Erleben. Die drei Fischweiher , welche Anfang des 13.Jahrhunderts von den Deutschherren angelegt wurden. Die hier gefangenen Fische dienten einst in der Fastenzeit als willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan.
Die Deutschherren, Mitglieder des Deutschen Ordens, prägten den Ort von 1239 an, 1271 wurde hier eine Commende errichtet. (→ Infobox)
Über die Deutschherrenstrasse betritt man den Ort und ist flux auf der Neuwieder Strasse. Bevor es wiedr nach Hause geht, decke ich mich mit Broschüren über den Ort, das Wiedtal und Wandertipps an der Touristik-Information ein. Dem Gebäude gegenüber begrüsst ein Blumenbeet die Gäste der „Perle an der Wied“, und signalisiert mir ein farbenfrohes Ende einer abwechslungsreichen Tour. Dem Waldgeist bin ich nicht begegnet., dafür um so mehr Grün- Nuancen, die lange nachwirken.
c) Weiterwandern
Den „Wäller Bärenkopp“ beschreiben bereits Wanderblogger sehr fein: WandernBonn.de, Wanderreporter.de
Pilgerweg: 25 km Rundweg um das Waldbreitbacher Marienhaus
Einen interessanten 11 km langen Rundweg nach Verscheid am Fockebach enlang, beschreibt der Wanderblog – vorgemerkt für 2018 !
Der als Premiumweg ausgezeichnete, 17 km lange Klosterweg – „Wandern für die Seele“ führt von Rengsdorf nach Waldbreitbach , und verbindet so den Rheinsteig mit dem Westerwaldsteig.
Die Wanderwege N1 – N5 um Niederbreitbach starten alle am Campingplatz und sind in den Kategorien „leicht- mittel- schwer“ eingestuft. Beschrieben sind sie auf der Zusammenstellung der Rundwanderwege des Touristikbüros Wiedtal e.V.
#Niederbreitbach #Waldbreitbach #Neuerburg #St. Marienhaus/Franziskanerinnen (verlinkt zur jeweiligen Homepage)
III Infobox
a) Orte und Plätze
#Niederbreitbach #Waldbreitbach #Neuerburg #St. Marienhaus/Franziskanerinnen (verlinkt zur jeweiligen Homepage)
b) Weiterlesen
- Über Mechthild von Sayn: http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/persoenlichkeiten/M/Seiten/MechthildvonSayn.aspx (Besuch: 22.01.2018)
- Zur Geschichte der Neuerburg und anderer Sehenswürdigkeiten in Niederbreitbach gibt es Lesenswertes auf der Homepage des Ortes
- Hermann Josef Löhr schreibt über den Wiederaufbau der Neuerburg
- Informationen zur Kreuzkapelle und dem Kreuzweg in Waldbreitbach
- Die Deutschherren in Waldbreitbach
- Die Commende im 20.Jahrhundert
c) Weiterwandern
- Den „Wäller Bärenkopp“ beschreiben bereits Wanderblogger sehr fein: WandernBonn.de, Wanderreporter.de
- Pilgerweg: 25 km Rundweg um das Waldbreitbacher Marienhaus
- Einen interessanten 11 km langen Rundweg nach Verscheid am Fockebach enlang, beschreibt der Wanderblog – vorgemerkt für 2018 !
- Der als Premiumweg ausgezeichnete, 17 km lange Klosterweg – „Wandern für die Seele“ führt von Rengsdorf nach Waldbreitbach , und verbindet so den Rheinsteig mit dem Westerwaldsteig.
- Die Wanderwege N1 – N5 um Niederbreitbach starten alle am Campingplatz und sind in den Kategorien „leicht- mittel- schwer“ eingestuft. Beschrieben sind sie auf der Zusammenstellung der Rundwanderwege des Touristikbüros Wiedtal e.V.