Wiedweg Etappe 6 – Waldhonig

I Prolog

So kann die Wanderung beginnen: Der Bus( Linie 131- Altes Kreuz) hält direkt an einem Café. Und Freunde der Wanderzunft, das Cafe im Wiedbachtal sei hier empfohlen: Das geliebte Heißgetränk wie es sein soll, dazu eine knusprige Nussecke- Herz was willst Du mehr. Noch einmal die Karte ausgepackt..die Nußecke  des Cafés  zu Ende mümmeln, den Rucksack schliessen, und los gehts ! Die Tour kann erfrischt und orientiert starten.

Jetzt beginnt absolutes #Neuland. Als Jugendlicher war ich öfter mal bis hierhin gekommen, dunkle Erinnerungen an „Wied in Flammen“ oder das „Weihnachtsdorf“ in Waldbreitbach werden wach, und siehe ! .. nahe der Bushaltestelle  hin zur Wied soll es auch sein.  „Gustls Krippenwelt.. doch mich zieht es in die andere Richtung, zuerst einmal von der Wied weg, bergauf- in den Wald hinein.

II Die Etappe- Waldbreitbach- Arnsau

Entfernung/Gehzeit: 7,6 km/  2 Std
Höhenanstieg/-abstieg : 152/189 m
Schwierigkeit: mittel
schwieriges Teilstück: Aufstieg in Waldbreitbach

Über die Deutschherrenstrasse, Oberdorfstrasse und dann linker Hand in den Schmittenberg geht es steil hinauf. Das „schwierigste “ Stück der Etappe Am Ende der Strasse  „Schmittenberg“ verlässt man den Ort rechts neben einem Privathaus auf schmalem Pfad.  Natürlich in den Wald hinein.

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Der Wald, der sich seit der letzten Wanderung schon wieder verändert hat. Es geht auf den Spätherbst (2017) zu. Die Blätter haben ihre Grün- Nuance wieder ein Stück verändert, und segeln von den Bäumen. Verdecken die Wurzeln und Schiefersteine auf dem Boden,es heißt also auch „Aufpassen“ und nicht nur staunend langlaufen, und laut „Ui ist das schöön“ murmeln.

Nach einer Weile im Wald führt der Wiedweg am 1830 geöffneten  Friedhof der  jüdischen Gemeinde vorbei. Versteckt liegt  das Mahnmal, das  1989 unter Denkmalschutz gestellt wurde, da. Baumriesen und ein Maschendrahtzaun bewachen das Areal.

Die Webseite  der Alemania Judaica beschreibt ihn ausführlich.

Man taucht wieder in den Wald ein, quert danach die Wied am Campingplatz. Rechts die Strasse K5 aufsteigend erreicht man den Ortsteil Gasbitze.  Hier ist die Welt noch in Ordnung,

Die dortige Hauptstrasse emporsteigend geht es wieder in den Waldhinein, rechts an einem Privathaus vorbei, in den Wald –  Richtung Wallbachtal.

Hier findet man auch wieder einen Wied-Stein, indes zweifelt der Wanderflaneur an der Kilometerangabe– sind das „nur 26 km“ die mensch bis hierhin gegangen ist? Gefühlt ist es schon mehr. Angespornt wird man schon, weiterzulaufen.

Das Wallbachtal verlassend kommt man auf einen landwirtschaftlichen Weg, der auf eine Ebene parall zum Wiedufer (endlich)  führt.

Das Wallbachtal verlassend kommt man auf einen landwirtschaftlichen Weg, der auf eine Ebene parall zum Wiedufer (endlich)  führt. Eine schöne Begrüssung zum Einstieg in diesen recht graden Wegverlauf ist mit einem Baum zu geniessen.

Auf der gegenüberliegenden Wiedseite ist Roßbach zu sehen,

Der gradlinige Abschnitt endet kurz vor der Roßbacher Brücke- mit einem Wegweiser auf Basalt.

An der Brücke trennen sich Westerwaldsteig und Wiedweg. Ersterer führt in den Ort und weiter hinauf zum Roßbacher Häubchen. Die ehemalige  Basaltgrube bietet heuer einen Lehrpfad rund ums Gestein, ud eine vielfach gepriesene Aussicht. – Das nächste Mal-versprochen ! Mein Fuß bleibt auf dem Wiedweg, der hinab zum Wiedufer geht.

Es folgt ein Eintauchen in eine andere Welt, dessen Name eindeutig  mit „Ohh und Ahh“ beginnt . Ähnlich der Etappe von Altwied zur Laubachsmühle- nur besser.

Auch hier geht der Weg im Wald und am Wiedufer entlang, nur dichter.Heimeliger wird es durch den Wald, in dem man steht und geht, der linker Hand die Schierhübelhinaufwächst auf eine zweite Ebene. Wohnt dort jemand? Verstecke gäbe es dort droben genug- aber auch am Ufer, dort wo es gluggert und rauscht. „Hach- hier ist wohlsein“ denkt sich der Flaneur in mir und beginnt ziellos zu Entdecken und neu wahrzunehmen.

An der nächsten Ecke schon kann es passieren- Veränderung. Wie etwa Farbwechsel in den Grüntönen.

Auf breiteren Wegen im Wechsel mit schmalen Pfädchen führt und schlängelt sich dieses Teilstück an der Wied entlang, das Herz hüpft mit. Die „Oh´s“ und „Ah´s“ und „Hach´s“ summen im Chor.

„Wie schön dass es Dir hier gefällt „brummelt plötzlich eine Stimme hinter mir. Tief und schmatzend. Mein Chor verstummt staunend. Ist da doch jemand?  Verdutzt drehe ich mich um . Da steht ein Bär, mit blaugrünem Fell und na klar, einem Glas Honig in der Hand. „Waldhonig“ steht darauf.  Es wäre ja ein typischer Bär, vor dem ich jetzt weglaufen müsste- wäre da nicht diese Gelasssenheit, mit der er die Tatze wieder uins Glas und dann zum Mundführt.. und diese Ohren:  klein und länglich. Er lächelt verschmitzt und sagt: „Gestatten, Hasenbär !“ Wie zum Friedensangebot streckt er mir das Glas entgegen. „Probier mal !“  Ein bisschen Hunger hab ich ja schon und stecke meine Pfote in das  Glas  Waldhonig. Leecker !

Als der Hasenbär sah, dass der Honig schmeckte, und ich Nachschlag nahm, war das Eis gebrochen, und wir fingen an zu plaudern, Hasenbär und ich. Ein unwirkliches Gespräch fürwahr. Über schöne Landschaften. Warum er gerne im Wald lebt, und ich dort gern spazieren gehe.Am Liebsten natürlich mit dem „Wasseer dazu“- wie hier an der Wied. „Oh da kenn ich noch andere Plätzchen,“ safgt Hasenbär“, der seinen richtigen Namen noch immer nicht verraten hat. „Ich zeig sie Dir, komm einfach wieder !“

Gewiß, wir müssen uns wiedersehen, sage ich .. „Das werden wir“ sagte der Bär, „dann lernst Du auch meine Freunde kennen.“ Wir verabschieden uns , dann nehme ich die Beine in die Hand. Der Bus kommt bald, laut Fahrplan. Eine letzte Biegung nach rechts, dann ist das Etappenziel erreicht- das Gasthaus „Waldfriede“ in Arnsau. Kurzes Verschnaufen- eine sonderlich schöne Wanderung mit einem sonderbaren Abschluß.. war das ein Traum-? Kann es nicht so ganz gewesen sein, stelle ich fest. Im Mundwinkel hängt noch ein bisschen Honig. Zeit zum Nachdenken bleibt nicht, der Bus kommt schon- sogar pünktlich.

IV Infobox

a) Orte  und Plätze

#Waldbreitbach #Gasbitze  #Roßbach #Lache # Niederbuchenau #Oberbuchenau #Arnsau

b) Weiterlesen

c) Kooperation

Die Vorlage für den „Hasenbär“ entstammt dem Entwurf „Tiere“vom blaubeerstern deren Verwendung mir gestattet wurde. Danke schöön.

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