Prolog
Die Anreise zum Etappenstartpunkt, dem Steg , erfolgt mit dem ÖPNV. Linie 131 wird mich die ersten ca.40 km bis nach Neustadt zu den jeweiligen Etappenstart- und endpunkten bringen. Gegebenenfalls sind Übernachtungen eingeplant.- oder nur verkürzte Strecken. Wie es der Tag geschehen lässt.
Fast verloren steht die Haltestelle auf der großen Straße. Manchmal muß man heftig winken, damit der Bus auch hält. An diesem Tag hält der Bus, und nur wenige Minuten später steht mensch wieder da, wo er hingehört. „Ready to take off“, am heutigen Tag zu einer kleinen Etappe.
II Die Etappe: Altwied Steg- Laubachsmühle
Entfernung/Gehzeit: 1,9 km/ 40 Minuten
Höhen: von 87 m auf 112 Meter
Schwierigkeit: leicht
Wieder am Steg. Vielleicht steht dieser bereits dem „Städter“ schon als Symbol für „Thats nature“ und macht ihn ganz wuschig. 🙂 Dabei ist dies nur die erst Draufschau auf die nun folgende natürliche Umgebung, die sich im Hintergrund erahnen lässt.
Heute soll es eine leichte Route werden, nicht zu lang. Ebenerdig und gemütlich. Dafür wahrnehmungsintensiv.Es geht es auf einem gekieselten Weg immer geradeaus. an der Uferböschung der Wied zur Rechten entlang.Zur linken der bewaldete Schieferhang.
Eine eigene Welt tut sich auf: grün, Sauerstoff ist in der Luft Geraschel im Unterholz.
Die Bäume recken sich wie Riesen in den Himmel hinein, und bilden ein Dach das den Weg beschirmt.
Der wandernde Städter staunt. Heimelig und beruhigend ist es hier, und lässt schnell in einen Tagtraum über den „Aufbruch aus dem Auenland“ im Herrn der Ringe verfallen. Man neigt zum Trödeln, und nimmt sich Zeit wahrzunehmen.
Hörbar zum Beispiel ist eine ganz neue Geräuschkulisse : Die Blätter rauschen links- rechts raschelt das Schilf, ein Vogel ruft. Das Auge indes erkennt unterschiedliche Farben und Formen.
Gezackte Schilfblätter vs. Laubblatt., Baumgrün vs. Moosgrün.
Es wird Zeit, sich konkreter über das „Who is who der Flora und Fauna an der Wied zu informieren. Was blüht denn da, welcher Vogel ruft denn dort, und was raschelt im Gras?
Zugegeben, der Wandersmann ist ein eingefleischter Städter. Der schnellste Fußweg durch die Stadt, das Erkennen der Graustufen und Reklameschilder, das Lesen eines Busfahrplans und die Wertigkeit von Hinweisschildern über Denkmalschutz“ sind ausgeprägter und geschulter als das was nun vorzufinden ist. Spuren, Fährten, Anzeichen in der Natur. Grundkenntnisse ja klar, das „Dahinter“ aber eher nicht. Gepflegten Halbwissen. Jetzt, da er Feuer für die Umgebung fängt, atmet, wahrnimmt, fühlt.. , wird auch der Kopf neugierig. Und will wissen, am Liebsten „ALLES“. Doch das geht ja JETZT nicht. Kein Nachschlagewerk verfügbar im Wald, noch nicht einmal „Google “ funktioniert, kein Empfang. Die Wissensdurst muss warten.
Ich belasse es bei dem Durst und entdecke indes Strukturen, die ich kenne. Unterschlupf und Wohnungen im Wald. Innehalten. Die Parallele zum Urbanen liegt auf der Hand. Zugleich lässt das Entdeckte über „Verwurzelung“ zu reflektieren.
Und wieder an den Herrn der Ringe denken. Denn in der entstandenen Höhle, die sich nach einigen Schritten hinein verjüngt und dann spitz zulaufend endet, könnte „Gollum“ hausen.
Das Blätterdach öffnet sich eine kurze Wegstrecke lang, um sich ein finales Mal zu öffnen. Eine letzte Herausforderung für diesen Weg.
„Durch diese hohle Gasse musst Du kommen.“ rauschen die Blätter
Die Etappe neigt sich dem Ende zu. über eine Brücke geht es zum Endpunkt- dem Ausflugslokal „Laubachsmühle“. Tatsächlich klappert das Mühlrad an der rauschenden Wied, es gibt eine leckere Speisekarte.
Bildquelle: Urlaub in Rheinland-Pfalz
Nicht zuletzt wacht Sankt Hubertus auf der gegenüberliegenden Straßenseite über Mensch, Tier und Natur.
Sein Jagdhorn erschallt hier für den Omnibus, der den vom Auenland berauschten Wandersmann gen Heimat bringt.
Zu Hause Wahrnehmungs- und Sauerstoff durchflutet angekommen, wird der Wanderflaneur zum Rechercheur , und erfährt erste Basics über die Landschaft, die Lust auf ein tieferes Wissen- Wollen machen.
„Landschaftsbildprägend sind auch die großflächigen naturnahen Laubwälder. Diese sind überwiegend den Buchenwäldern zuzuordnen, in die kleinflächig Sumpfwälder und vor allem an den Hängen der Fließgewässer Trocken- und Gesteinshaldenwälder eingelagert sind. „
aus dem Steckbrief 5410-302 „Felsentäler der Wied“ des Natura 2000 Schutzprogramms der Landesamtes RLP für Umwelt
Zudem gab es in dem zum Weg nahe gelegenen Melsbach einen Schieferstollen. Von dort wurde eine Verbindung zur Wied geschaffen, damit der Transport über Wasser nach Neuwied gewährleistet werden konnte. „Gollums Höhle“ ist ein Überbleibsel davon. Das macht weiter neugierig.Und bleibt trotzdem geheimnisvoll.
Das Wunder
Nachdem in der ersten Etappe der Aufbruch getan wuirde, lädt das zweite Wunder dazu ein, den Aufbruch zu spüren, mit allen Sinnen. Und lässt denKopf Wissen wollen.Freiwilliges Erlernen der
P.S. Auf der Rückfahrt gen Heimat bricht die Fahrerin auf der schmalen Landstraße alle Rekorde des Nürburgrings. Fast am Ziel angekommen geht dem Bus das Benzin aus. Drei Haltestellen vor der Endhaltestelle ruft die Fahrerin ihren Gästen zu:
„Ich lasse Sie alle dann etwas früher raus, fahre Tanken und komme sie gewiss wieder abholen. Dann fahren wir weiter. Ich möchte doch nicht, dass einer von Ihnen zu Fuß gehen muss“
III Infobox
a) Orte und Plätze
#Altwied Gaststätte Laubachsmühle
b) Weiterlesen
c) Weiterwandern
-folgt-