Im Fockebachtal – Klosterweg 3

I Epilog

Der Rucksack ist gepackt, eine ermunternde Tasse des aromatischen Heißgetränkes intus geht es voller Vorfreude los ins Wandervergnügen. Erstaunlicherweise sehr vorfreudig- wieder einmal der Sonne geschuldet? Fußweg zum Bus, Busfahrt, Ausstieg. Das Bauchgefühl fordert eine kleine Stipvisite in der Metzgerei Menzenbach zu Kurtscheid, die sich als wahre und leckere“Frühstücks-Oase“ offenbart. Ein Brötchen to go und ein Getränk mehr im Gepäck kann es auf die neue Etappe gehen.

II Infos zur Etappe

  • Kurtscheid-Niederbreitbach, Klosterweg: 4,854 km Gehzeit: ca. 1:50 Std. Höhen: 349 – 389 m
  • Wegstrecke inklusive Erreichen der ÖPNV- Halte: 7,26 km

Etappe 3

  • Weg: Einfache Wanderung auf kleinen Pfaden durch hügeliges Gelände, ganzjährig begehbar
  • Sehenswürdigkeiten: Kirche „Heilig Schutzengel“-Fockebachtal- Neuerburg- Mutter Rosa Gedenkstätte- Ackerhof

Anreise:

  • mit dem PKW : Parkplatz am Einstieg an der Kirche „Heilig Schutzengel“

Abreise:

Einkehrmöglichkeiten

  • Kurtscheid´s hot Tip: Fleischerei Menzenbach mit „kalter und heißer Theke“
  • Niederbreitbach´s hot Tip: ED Tankstelle, Industriestrasse, lecker Kaffee und Gebäck

Karte

II Wegbeschreibung

Der Weg startet wieder an der Kirche “ Heilig Schutzengel“, und führt vom Parkplatz zuerst am Friedhof vorbei, dann links ab auf eine Ebene.

Hier, auf 402 Metern Höhe mitten im Naturpark Rhein-Westerwald stehend gibt es Aus- und Weitblicke auf das Wiedtal zur Linken aufs Siebengebirge geradeaus. Es ist heute etwas Wolkenbedeckter als auf dem Bilderbuch-Foto der Infotafel, indes alles nach seh- und erkennbar. „Unendliche Weiten.. die noch alle zu entdecken sind“, mehr oder weniger“ geht es mir durch den Kopf.

Fast möchte man rasten, und ein bisschen mehr auf den Baumelbänken genießen. „Mach doch“ , sagt mein heute zur Ruhe neigender Schweinehund. Doch auf wundersame Weise gewinnt der neu -und entdeckunggierige Sportsgeist, den es vorwärtstreibt. Weiter und um die nächsten Ecken schauen, bevor die Rast verdient ist. Da verkriecht sich der beleidigte Schweinehund ins letzte Gehirneck und macht platz für Sinneseindrücke, Wahrnehmungen und Genuss pur.

Durch Wiesen, und am Waldrand vorbei geht es in Richtung Fockebachtal. Der Naturpark Rhein-Westerwald lädt ein, ihn zu besuchen. Und das Wetter spielt auch mit. Heute so sagt die Vorbereitung, geht es durch das Fockebachtal, dass nun weirklich die „Brücke“ zum wiedischen Land darstellt. Auch soll es historisch werden, ach.. und schön ist jetzt schon, „vorbereitend schön“

Nachrecherchiert: Der Fockebach entspringt bei Niederhonnefeld und windet sich als 12 km Bach duch gleichnamiges Tal, dass zu einer der fünf Kernzonen des Naturparks Rhein-Westerwald gehört.Das geschloßene Laubwald-Gebiet, das hauptsächlich aus Buchenwäldern besteht führt den Bach bis bis zum Campingplatz in Niederbreitbach, wo er in die Wied mündet. Das naturbelassene Tal beheimatet viele geschützte Tierarten, so Froschlurche und Fledermaus-Arten. Im Fochkebachtal konkurrierten einige Mühlen im 19.Jahrhundert miteinander, die noch heute teilweise zu besichtigen sind. (Quelle: wikipedia)

Der Weg geht abwärts, die Höhen hinab dem Tal immer näher entgegenkommend, in das mensch plötzlich eintaucht.

Das Tal nun ist gänzlich etwas für die Seele ! Hach, Idylle pur- und die Jahreszeit stimmt auch ! Es grünt an allen Ecken. Die Augen entspannen bei vielerlei Grüntönen,das Ohr lauscht den Vögeln und dem säuselnden Wind zu. Auch die Füße, die auf federndem Boden muter weitertraben, ergötzen sich. Mensch will entdecken, „umme nächste Ecke“ schaun“ was da zu erwarten ist. Und wenn man da schon war, kann die übernächste Ecke ja auch gleich mitgenommen werden. Da sind die Bäume höher. Und einfach Wohlsein, will mensch auch, und kann es hier !

So schwärmend laufe ich dahin, daß fast der leicht versteckte Weg rechts ab verpasst ist, aber nur faast, die Kurve ward genommen, und schwärmend ein andere Grüntöne entdeckt.

Wieder fallen Höhenmeter, und der Weg offenbart Eck um Eckchen Neues für Seele , Herz und Hirn. Und plötzlich erscheint die Neuerburg. Versteckt liegt sie da,hinter einem Busch wird sie sichtbar. Luftaber gewaltig.

Der Wanderweg läuft parallel zu ihr, dann lädt ein Seitenweg zu einem Umweg von 300 Metern ein, die Burg zu besuchen. Man erreicht einen kleinen Platz vor der Burg, dort warten Infotafeln und geben Auskunft, die Burg einen steilen Fels hinauf sichtbar.

Das „Musterbeispiel staufischen Burgenbaus“ liegt auf einer Felsenklippe, und wurde 1160-1180 von Langdgradf Ludwig II. aus Thüringen gebaut. Der Schwager Kaiser Barborassasö demonstrierte so auch seinen Einflußim Wiedischen. Eine lebhafte Geschichte hat die Burg schon erlebt, Ritter und Fürstengeschlechter,schwedische Angriffe mit „Feuerpfeilen“ im Dreißigjährigen Krieg, mit amerikanischen Granaten im zweiten Weltkrieg. Und wenn auch als „Ruinenburg“- sie steht immer noch, und wird auch heute noch bewohnt, Privatbesitz. Daher ist das Innere auch nur auf Anfrage sichtbar.

Schutz und Trutz verlassend geht es nun in in Richtung Kelterhof auf Niederbreitbach zu. Tatsächlich, so verrät es der „Kelter“-hof, scheint es „Spuren von Weinanbau“ in Niederbreitbach zu geben.

Nachrecherchiert: „Dass Niederbreitbach (Nidder Breitbach) schon 1505 ein Weinort war, geht aus einer Verkaufsurkunde hervor. Ein Servais (Servatius) aus Leubsdorf (Lupsdorf) verkaufte dem Amtmann Nesselrode (heute: Nesselrath) 14 Morgen Weingartenbruch“ ( wikiwand )

Es folgt nun wieder ein „Ohh und Ahh“ im Wald. Und Brückchen über den Burgseifen und Fockebach gibt es auch, an dem es nun ufernah entlang geht

Die Mutter-Rosa-Gedenkstätte naht. 2004 errichtet, erinnert die Kapelle an Margaretha Flesch, die 1863 die Ordensgemeinschaft „Franziskanerinnen von der allerseligsten Jungfrau Maria von den Engeln“ zu Waldbreitbach gründete. Auch sie bewegete das Fockebachtal sehr, fand dort die Ruhe und Einkehr, die sie brauchte, so heißt es auf der Informationstafel im Innern der Kapelle, die auf dem Fundament der ehemaligen Keltermühle steht, die ihrem Vater gehörte.

Über einen Parkplatz geht es wieder in den Wald, den Berg hinan. Die vom Abstieg verwöhnten Füße, von Kurtscheid aus ging es von 391 auf 124 m bergab, müssen wieder etwas „kraxeln“. Das hindert aber das Seelchen nicht daran, „Ohhs und Ahhs“ erfreut zu juchzen.

Rund 75 Höhenmeter und einen Wegkilometer später verlässt mensch den Wald, und erreicht den Ackerhof, der um 1265 erbaut wurde. Diesen auf einer befestigten Strasse umgeben von Wiesen umrundend geht es auf das Kloster Marienhaus zu. Rückwärtig schauend erhascht man das dritte Mal auf der Etappe einen Blick auf die Neuerburg.

Auf einer Bank gibt es eine Obst-Wasser-Plätzchen-Rast, und plötzlich merke ich, „Genug für heute“…- Der Eindrücke gab es viele, das reicht..“ Nun, der kleine Schweinehund meldet sich auch wiede, und greint: „Jetzt noch den Lohberg hoch? Och nöö“.

Der Anstieg wird also verschoben, stattdessen geht es auf dem Wiedweg gen Klauskapelle und damit nach Niederbreitbach durch den Hainbuchenwald hinab zurück. Das sind auch nochmal nicht zuunterschätzende 1,5 km- nicht zu unterschätzen die Farbenpracht des Waldstückchens. Aber davon berichtet die nächste und letzte Etappenbeschreibung des Klosterwegs.

In Niederbreitbach angekommen reicht die Zeit noch, an der ED Tankstelle, Ortsausgang Richtung Datzeroth fix einzukehren, und das Seelchen nochmal mit einer Süßigkeit zu erheitern. Frohen Mutes, mit Westerwald-Luft durchgepustet, und durchweg sinn-haft bereichert, geht es zum Bushalt. Verschnaufen, kurz warten, und zurück nach Hause. Um ein sehens- und wanderwertes Erlebnis reicher.

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